Der Zugereiste

ease lake life - Der Zugereiste!

11. Juli 2021

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ease lake life - Kamberkrebs aus dem Ammersee

06. November 2021

Kamberkrebs aus dem Ammersee

..im Jahr 2010 wurde der erste Kamberkrebs dann auch im Ammersee gesichtet. Die Ammerseefischer betrachten diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen: Zum einen gibt es die Freude, dass es endlich wieder einen Krebs im See gibt, wo doch der heimische Edelkrebs schon vor mehreren Jahrzehnten im Ammersee ausgestorben ist. Anderseits vertragen sich der heimische Edelkrebs und der Kamberkrebs überhaupt nicht, da... Mehr lesen

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Der Zugereiste

Vor mehr als 100 Jahren wurde der Krebs ursprünglich mal aus Nordamerika in die deutschen Süßwassergewässer eingeschleppt. Seine Ausbreitung über das Land startete er von der Oder aus. Der Kamberkrebs hat eine bräunliche Farbe und wird ca. 12 cm groß. Am wohlsten fühlt er sich in besiedelten Seen und ruhigen Fließgewässern. Der vorwiegend nachtaktive Krebs ernährt sich von kleinen Muscheln, Insekten und Pflanzen.

„Entwicklung mit gemischten Gefühlen..“

Im Jahr 2010 wurde der erste Kamberkrebs dann auch im Ammersee gesichtet. Die Ammerseefischer betrachten diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen: Zum einen gibt es die Freude, dass es endlich wieder einen Krebs im See gibt, wo doch der heimische Edelkrebs schon vor mehreren Jahrzehnten im Ammersee ausgestorben ist. Anderseits vertragen sich der heimische Edelkrebs und der Kamberkrebs überhaupt nicht, da der heimische Krebs vom Zugereisten, welcher einen rascheren Lebenszyklus und eine höhere Nachkommenanzahl hat, verdrängt werden würde. So dass eine Wiederansiedlung von dem in Europa heimischen Edelkrebs im Ammersee damit auch in der Zukunft nicht mehr möglich ist. Daher besteht in Bayern auch ein gesetzliches Entnahmegebot. Das heißt, wer so einen Kamberkrebs in die Finger bekommt, muss diesen auch mit nach Hause nehmen. Er darf auch nicht in anderen Gewässern wieder ausgesetzt werden!

„Einige Ammerseefischer sind kreativ geworden..“

Aber was soll man mit einem kleinen Krebs anfangen? Also gab es gleich zwei Herausforderungen zu lösen: Zum einen, wie bekommt man eine ausreichende Menge der Krebse gefangen, zum anderen, wer nimmt die Krabbeltiere in ausreichender Form regelmässig ab? Einige Ammerseefischer sind kreativ geworden und haben sich effektive Fangmethoden überlegt. Nach vielen Tests hat sich das Fangen mit kleinen und eigens konstruierten Reusen als erfolgreichste Methode herausgestellt. Saison hat der Krebs im Frühjahr und im Herbst bis in den Winter hinein. Meisten werden die Krebse nun an lokale Gastronomiebetriebe mit gehobener Küche in kleinen Mengen verkauft, sodass man den Kamberkrebs vielleicht mit etwas Glück schon mal auf dem Teller genießen konnte. Bis es dazu kam musste aber auch etwas Überzeugungsarbeit geleistet werden, während er bei uns am Ammersee lange Zeit nur als „der Zugereiste“ galt, ist er auf der anderen Seite der Welt am Mississippi unter dem Namen „Louisiana Flusskrebs“ kaum von der Speisekarte wegzudenken und stellt für die dortigen Fischer ein Big Business da. Selbst bei uns findet man diese Ware im Kühlregal der Supermärkte. Uns ist das hiesige Angebot deutlich lieber, weil nachhaltiger, auch wenn man sich etwas durchtelefonieren muss, bis man einen Anbieter findet.

„..diese kulinarische Geschichte“

Als wir von den Krebsen im Ammersee hörten, waren wir natürlich neugierig und haben tatsächlich durch viel Recherche, diese kulinarische Geschichte für unseren Blog auftun können. Aber noch wichtiger war es, eine Tüte voller Krebse für die heimische Küche erstehen zu können. Die Freude mit den kleinen Kerlchen etwas zu experimentieren war bei uns Beiden natürlich sehr groß. Wir sind wirklich begeistert über den Geschmack und haben uns nun eine regelmässige Quelle gesichert. Bedingung war allerdings, dass wir diese nicht weitertragen, da die Nachfrage schnell zu groß werden würde, als der eigentliche Ertrag. Auf der nächsten Seite findet ihr ein erstes Basisrezept für einen Krebsfond den wir aus den Karkassen eingekocht haben. Manchmal ist das Gute so nah und krabbelt direkt vor der Haustür durch den See. Wir wünschen euch eine genussvolle Zeit!

ease lake life - Rezept Krebsfond

06. November 2021

Rezept Krebsfond

Einen Fond über Stunden einzukochen ist nicht jedermanns Sache, aber die Arbeit lohnt sich und am Ende wirst du durch den sensationellen Geschmack belohnt. Für uns war es klar, dass, wenn wir schon mal Krebse zu Hause haben, nach dem Pulen auch noch die leeren Karkassen und Zwicker verwerten werden. Diese müssen zu allererst einmal kräftig unter fließendem Wasser gewaschen... Mehr lesen

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[regional]

Krebsfond

Rezept
2 Liter, 4 Gläser

Fond

350g Karkassen vom Krebs
2 große Zwiebeln
350g Bio Suppengemüse [Lauch, Staudensellerie, Karotten, Petersilie]
350ml Weißwein
4 El natives Olivenöl
3 El Tomatenmark
2l Wasser
1,5Tl Zhoug
2 Perlen Chili Chiltepin
Salz und Pfefferkörner

Einen Fond über Stunden einzukochen ist nicht jedermanns Sache, aber die Arbeit lohnt sich und am Ende wirst du durch den sensationellen Geschmack belohnt. Für uns war es klar, dass, wenn wir schon mal Krebse zu Hause haben, nach dem Pulen auch noch die leeren Karkassen und Zwicker verwerten werden.

Diese müssen zu allererst einmal kräftig unter fließendem Wasser gewaschen werden. Anschließend nimmt man einen Topf und begießt den Boden mit dem Olivenöl auf. Dann halbiert man die großen Zwiebeln und legt diese mit der Schnittfläche nach unten auf dem Topfboden. Diese werden kräftig bei voller Flamme angeschmort. (Dadurch bekommt der Fond natürliche Röstaromen.) Sobald die Zwiebeln leicht angebrannt sind, gibt man das Tomatenmark dazu. Lasse dieses kurz anbraten, gebe die Karkassen und das klein geschnittene Suppengrün hinzu. Diese werden dann unter stetigem Rühren mit angeschwitzt. Nach 2-3 Minuten wird alles mit einem trockenen Weißwein abgelöscht. Zum Schluss fügst du noch Salz, Zhoug, Pfefferkörner und Chiliperlen dazu. Mit Wasser aufgießen. Fertig.

Jetzt lässt man alles für mind. 3 Stunden, bei gelegentlichen Rühren, auf leichter Flamme vor sich hin kochen. Wenn der Fond lange genug durchgezogen ist, benötigst du ein Passiertuch, wodurch du den Fond filterst. Er wird direkt in Gläser abgefüllt und kann nun für ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt oder eingefroren werden.

Der Fond ist eine hervorragende Basis für Saucen, Nudelgerichte mit Fisch, Risotto oder auch für eine Fischsuppe wie zum Beispiel eine Bouillabaisse. Viel Spaß beim Ausprobieren.

Es werden noch weitere Rezepte mit dem Ammerseekrebs folgen!

Wenn du gerne einen Podcast beim Kochen hören möchtest, hier ist eine passende Episode:

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